Italienaustausch

Seit dem Schuljahr 2007/2008 haben Schülerinnen und Schüler am Solitude-Gymnasium, die Italienisch als 3. Fremdsprache lernen, die Möglichkeit an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Seit mehreren Jahren ist das Liceo linguistico S. Caterina da Siena in Venedig-Mestre unsere Partnerschule und regelmäßig organisieren wir Austausche mit diesem Gymnasium.

Das Liceo linguistico S. Caterina da Siena in Venedig-Mestre ist eine Privatschule. Der Träger ist eine Stiftung der katholischen Kirche. Bis vor zwei Jahren wurde die Schule von Salesianerinnen geleitet, deren Orden vom Hl. Don Bosco gegründet wurde. Unsere Partnerschule ist eine kleine Schule, in der alles übersichtlich ist. Wenn man morgens in die Schule kommt, steht an der Pforte eine Klosterschwester oder die Hausmeisterin und begrüßt alle persönlich.

Das Liceo Santa Caterina da Siena ist eine Traditionsschule in der Region Venedig, an der viele venezianische Mädchen moderne Sprachen gelernt haben. Seit mehreren Jahren ist jedoch das Santa Caterina eine gemischte Schule, die auch von Jungs besucht wird. Da das Liceo Santa Caterina eine kleine Schule ist, können wir nicht jedes Jahr einen Austausch mit ihm durchführen, weil wir in der Regel mehr Schülerinnen und Schüler als sie haben, die am Austausch teilnehmen möchten. Daher unterhalten wir auch mit anderen italienischen Gymnasien Partnerschaften, damit wir jedes Schuljahr genügend Plätze für die interessierten Schülerinnen und Schüler anbieten können (Austauschmaßnahmen wurden mit dem Liceo Leonardo da Vinci in Florenz, dem Liceo statale Niccolò Macchiavelli in Florenz, dem Istituto-ISIS A. Gramsci – J.M. Keynes in Prato (FI), dem Istituto ISIS – Carducci-Volta-Pacinotti in Piombino (LI) sowie dem Liceo ginnasio Porporato in Pinerolo (TO) durchgeführt).

Die Partnerschaft mit dem Liceo Santa Caterina da Siena wurde auch durch ein bilaterales Comenius-Projekt vertieft, das in den Jahren 2012-2014 durchgeführt wurde. In diesen zwei Jahren haben wir das Thema „Kulturelle, wirtschaftliche und soziale Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und Venetien“ herausgearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassenstufen arbeiteten vor allem während der Austauschphasen an verschiedenen Materialien und stellten Produkte her, die Beziehungen zwischen den zwei Regionen belegen und erklären.

Im Schuljahr 2015-2016 besuchten die venezianischen Schülerinnen und Schüler ihre Stuttgarter Partner vom 18.-25. Februar 2016. Fünfzehn italienische Schülerinnen und Schüler waren bei uns zu Gast und konnten gemeinsam mit ihren Austauschpartnern Stuttgart und das Land Baden-Württemberg ein bisschen kennen lernen.

Hier ein kleiner Einblick in die Eindrücke, die die italienischen Gäste bei ihrer Abreise mit nach Hause nahmen:

Die Stadt war sehr schön und groß, aber auch anders als Turin; ich denke, dass der Platz mit dem Brunnen, dem Park und den Denkmälern der schönste Teil der Stadt war. In Deutschland sind die Personen entspannter als in Italien und zum Beispiel gehen die Schüler zu Fuß in die Schule.

Der Austausch hat mir sehr gefallen und ich habe in den zwei Tagen in Heidelberg und Stuttgart Spaß gehabt, weil ich Informationen über die Städte gehört habe (zum Beispiel die Studentenkusse, oder die Stolpersteine). Die Verkehrsmittel waren leistungsfähig und sauber. Die Physik- und Chemieräume waren sehr gut eingerichtet, und die Schüler waren freundlich und nett.

Ich finde, dass es viele Unterschiede zwischen Deutschland und Italien gibt: Zuerst ist die Stadt von Stuttgart sauberer und ordentlicher als Pinerolo, außerdem ist sie größer und auch sehr schön und interessant. Die Verkehrsmittel sind organisatorisch gut und pünktlich und aus diesem Grund sind die Deutschen ruhig und entspannt. Es war schön, jeden Tag die U-Bahn nehmen zu können, um das Zentrum von Stuttgart zu erreichen.

Das Schulsystem in Deutschland ist anders als das italienische Schulsystem: die Schüler machen keine Notizen, aber sie diskutieren oft während der Stunde über die Themen des Unterrichts.

Einen Aspekt, den ich sehr mag, ist, dass es viele Laboratorien in der Schule gibt (Biologie Lab, Chemie Lab, Physic Lab). Die deutschen Schüler können mehr Praxis als wir machen. Das ist toll!

Mein Lieblingstag war in Heidelberg. Die Stadt hat mir sehr gefallen, mit seiner alten Architektur und dem alten Schloss. Der Ausblick auf der Terrasse war atemberaubend, und die wichtigsten Universitäten waren wunderbar. Die haben mir die Lust gegeben, die Fakultät germanischer Philologie in der Zukunft zu besuchen! Ich habe geschätzt das Ideal der alten Stadt mit jungen Studenten, geschichtenvoll aber gleichzeitig fit für den Fortschritt und das Neue.

Ich finde das Schulsystem nicht gut, weil viele Lehrer den Schülern diktieren, was sie schreiben müssen. In Italien machen wir selbst Notizen. Die deutsche Kultur ist sehr interessant und ich habe viel gelernt.

Ich bewunderte die Technologien, die in der Schule benutzt werden, oder die U-Bahn. Wie anders ist Deutschland im Vergleich zu Italien. Ich bevorzuge die Organisation, die in Deutschland ist. Stuttgart habe ich super gefunden!!!!! Ich hoffe bald, ein anderes Erlebnis wie dieses wieder zu machen.

Der Gegenbesuch der Stuttgarter Schülerinnen und Schüler hat in Venedig vom 12.-20. April 2016 stattgefunden.

[text: Dr. Rigotti]

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