Im Rahmen des Ethikunterrichts hat sich die Klasse 8de intensiv mit dem Thema „Armut und Reichtum“ auseinandergesetzt. Ziel der Einheit war es, Armut und Reichtum in Bezug auf ein selbstbestimmtes Leben zu analysieren und die Bedeutung der Menschenrechte für ein würdevolles Leben zu erkennen. Zudem sollten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten erarbeiten, sich für gerechtere Lebensverhältnisse einzusetzen.
Besonders beschäftigte die Klasse das Thema der Kinderarmut in Deutschland. Dabei wurde deutlich, dass diese Problematik auch in ihrem direkten Umfeld existiert. Angeregt durch eigene Recherchen stießen die Schülerinnen und Schüler auf das SOS-Kinderdorf in Stuttgart, das bedürftige Familien unterstützt. Durch das Angebot, Malbücher und Malstifte für Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren zu spenden, entstand die Idee eines eigenen Spendenprojekts, das die Klasse mit großer Eigeninitiative ins Leben rief.
Eine Schülerin der Klasse übernahm den Erstkontakt mit Frau Hassel, der Bezirksleitung des SOS-Kinderdorfes in Stuttgart. Um den Schülerinnen und Schülern einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Organisation zu ermöglichen, kam Frau Hassel in die Schule und stellte die vielfältigen Aufgaben des SOS-Kinderdorfes vor. Dabei wurde deutlich, dass der Fokus der Einrichtung auf der sozialen Teilhabe benachteiligter Familien liegt. Das SOS-Kinderdorf bietet nicht nur in seiner eigenen Kita Betreuungsplätze für 70 Kinder an, sondern unterstützt auch mit Bildungsangeboten wie Lernhilfe, Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung. Darüber hinaus gibt es Kinderdorffamilien und Wohngruppen, die Kindern in schwierigen Lebenssituationen ein stabiles Zuhause bieten.
Der Vortrag von Frau Hassel weckte großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern. Durch gezielte Fragen vertieften sie ihr Verständnis für die Arbeit des SOS-Kinderdorfes und setzten sich intensiv mit den Aspekten der sozialen Teilhabe und Unterstützung für benachteiligte Familien auseinander. Am Ende ihrer Präsentation regte Frau Hassel die Schülerinnen und Schüler dazu an, über die Rolle von Hilfsorganisationen wie dem SOS-Kinderdorf in unserer Gesellschaft nachzudenken. Diese Frage knüpfte direkt an die vorangegangenen Diskussionen im Unterricht an, in denen sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit der Frage auseinandersetzten, inwiefern und ob sie selbst verpflichtet sind, zu helfen.
Dieses kleine Klassenprojekt hat gezeigt, wie groß das soziale Engagement junger Menschen sein kann, wenn sie sich mit gesellschaftlich relevanten Themen befassen und aktiv werden. In diesem Zusammenhang hat die Klasse 8de mit ihrem Einsatz nicht nur einen wichtigen Beitrag geleistet, sondern auch wertvolle Erfahrungen im sozialen Bereich gesammelt.
(Haroula Kiriazidou)