GFS-Leitfaden

Regelungen

Was ist eine GFS?

Eine „Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen“ (GFS) ist eine besondere Form eines Leistungsnachweises. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler selbstständig ein Thema erarbeiten und ihre Ergebnisse darstellen. Über die Art der GFS entscheidet die Fachlehrkraft. Die GFS zählt wie eine Klassenarbeit/Klausur.

Allgemeines

Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-10 fertigen jährlich in einem Fach eine GFS an. Schülerinnen und Schüler der Kursstufe erbringen insgesamt drei GFS. Sie haben das Recht auf eine vierte GFS.

Anmeldung

Bis zu den Herbstferien legen die Schülerinnen und Schüler das Fach und das Thema der GFS in Absprache mit den Fachlehrerinnen und Fachlehrern fest. Dies wird in Webuntis von der Fachlehrkraft eingetragen und von der Klassenlehrerin/ vom Klassenlehrer kontrolliert. Für die Kursstufe gilt ein gesondertes Verfahren. Legt eine Schülerin/ ein Schüler bis zu den Herbstferien keine GFS fest, weist die Klassenlehrerin/ der Klassenlehrer bzw. der Tutor/ die Tutorin ein Fach, in dem die GFS gehalten werden muss, zu. Der Termin für die GFS wird mit der Fachlehrkraft verbindlich vereinbart.

Quellen und Hilfsmittel

Jedes Zitat und jede inhaltliche Entlehnung, aber auch Bilder und Grafiken aus anderen Werken sowie die Nutzung von KI-Tools werden angegeben (siehe unter II Quellenangaben). Eine Selbstständigkeitserklärung wird mit der GFS ausgehändigt (s. III. Selbstständigkeitserklärung).

Formen

  1. Es wird empfohlen für die GFS die Form einer Präsentation (z.B. PowerPoint, Folien, Plakate etc.) zu wählen mit einem Handout, das sowohl dem Fachlehrer als auch den Mitschülern ausgeteilt wird (siehe Tipps).
  2. Für andere Formen (z.B. Projektbericht, mündliche Prüfung, Hausarbeit mit Kolloquium, Experimente…) gelten fachspezifische Sonderregelungen.

Zeitrahmen und Umfang

Der empfohlene Vorbereitungsaufwand entspricht dem Aufwand zur Vorbereitung einer Klassenarbeit bzw. Klausur. Die Präsentation sollte, je nach Klassenstufe, 10 – 15 Minuten dauern. In allen Klassenstufen wird die Präsentation um ein Kolloquium von 10-15 Minuten ergänzt.

Bewertung

  • Zu Beginn des Schuljahres werden der Klasse die Bewertungskriterien und Erwartungen vom Fachlehrer mitgeteilt.
  • Bei Verwendung nicht angegebener Quellen sowie KI-Tools kann die Note „ungenügend“ erteilt werden.
  • Bei einem Vortrag können Über- oder Unterschreitungen der mit dem Fachlehrer vereinbarten Zeit zur Abwertung führen.
  • Im Anschluss an die Präsentation findet ein Kolloquium durch die Fachlehrkraft statt. Dieses ist wesentlicher Bestandteil der Benotung, d.h. es zählt mindestens genauso viel wie die Präsentation. Das Kolloquium dient dazu, festzustellen, ob die Schülerinnen/ der Schüler das Thema selbstständig erarbeitet und durchdrungen hat und mit der Materie vertraut ist. Es sind sowohl Fragen zu verschiedenen inhaltlichen Aspekten der Präsentation als auch Fragen zum Vorgehen (Recherche, Quellen) vorgesehen (siehe Tipps).
  • Im Krankheitsfall müssen sich die Schüler bis spätestens 7.30 Uhr über Webuntis krankmelden. Unentschuldigt nicht gehaltene GFS werden mit der Note „ungenügend“ bewertet.
  • Nach Abschluss der GFS findet zeitnah eine Nachbesprechung statt, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Note und eine Begründung für die Note mitgeteilt bekommen.

Quellenangaben

Die grundlegendste Unterscheidung von Quellen ist die in Druckerzeugnisse und Internetquellen, die auch im Quellenverzeichnis vorgenommen werden sollte. Quellen gleicher Art werden alphabetisch (nach dem Nachnamen des Autors) geordnet. Innerhalb der Druckerzeugnisse unterscheidet man Bücher, Aufsätze in Sammelbänden, Lexika bzw. Lexikonartikel und Artikel in Zeitschriften/Zeitungen. Die folgenden Angaben müssen jeweils gemacht werden:

Bücher

Nachname, Vorname des Autors: Titel, (ggf. Auflage) Verlagsort mit Erscheinungsjahr (ggf. Seitenzahl, wenn nur ein bestimmter Teil des Buches verwendet wurde). [Der Verlagsname gehört nicht zu einer Quellenangabe!]

Bsp.: Meier, Markus: Geschichte der Physik, 3. Aufl., Gerlingen 1980, 25-37.

    Aufsätze in Sammelbänden

    Nachname, Vorname des Autors: Titel des einzelnen Beitrags, in: Titel des Sammelbandes, Herausgeber, (ggf. Auflage) Erscheinungsort mit Erscheinungsjahr, Seitenzahl.

      Lexika

      (Ggf. Nachname, Vorname des Autors) Titel des Artikels, in: Titel des Lexikons, (ggf. Herausgeber) (ggf. Auflage) Erscheinungsort mit Erscheinungsjahr, (ggf. Band) Seitenzahl.

        Artikel in Zeitschriften/Zeitungen

        Hier gibt man grundsätzlich den/die einzelnen verwendeten Artikel an; sofern die Artikel mit einem Verfassernamen versehen sind, steht dieser an erster Stelle.

        (Ggf. Nachname, Vorname des Autors) Titel des einzelnen Beitrags, in: Titel der Zeitung/Zeitschrift, Erscheinungsdatum oder Ausgabennummer mit Jahrgang, Seitenzahl.

          Internetquellen

          Auch hier gilt der Grundsatz, dass der Autor des Internetartikels bzw. der Internetseite genannt wird (sofern möglich). Immer anzugeben ist die genaue Internetadresse (also nicht nur z.B. www.ard.de) sowie das Datum des Zugriffs. (Möglicherweise existiert die Internetadresse zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht mehr.) Auf Anforderung des Fachlehrers sind die benutzten Internetseiten gedruckt mit abzugeben.

          (Ggf. Nachname, Vorname des Autors) (ggf. Titel des einzelnen Beitrags) Internetadresse, Datum.

          Bsp.: Schmitt, Klaus; Müller, Petra: Ukraine gegen Russland, http://www.ard.de/wirtschaft/2015-in-russland.html 14.05.2015

            KI-Tools

            • Die Verwendung von KI unterstützten Tools (z. B. Chat GPT) muss transparent gemacht werden.
            • Die Tools dürfen lediglich als kritisch zu hinterfragende gedankliche Unterstützung herangezogen werden, die Eigenleistung der Schülerin/des Schülers muss den größten Teil der GFS ausmachen.
            • Da diese Tools als nicht vertrauenswürdige Quelle und private Kommunikation gelten, die für andere Nutzer nicht abrufbar sind, muss die Verwendung als gesonderter Punkt unter Angabe des vollständigen Kommunikationsverlaufs (Prompts inklusive Antwortergebnisse) aufgeführt werden. Auf Nachfrage ist ein Screenshot vorzulegen!

            Selbstständigkeitserklärung

            Die Erklärung ist dem Fachlehrer zusammen mit der GFS auszuhändigen.

            Tipps für die Präsentation und den Vortrag

            Präsentation

            Einstieg

            • muss zum Thema führen
            • sollte neugierig machen durch:
              • Fragestellung (z.B. mit Alltagsbezug)
              • Problemstellung
              • Provokation (z.B. mit Hilfe einer Karikatur)
            • sollte die Relevanz des Themas aufzeigen

            Gliederung

            • Gliederung vorstellen mit Begründung bzw. Erläuterung des Vorgehens

            Hauptteil

            • Grafiken (Bilder, Fotos, Tabellen, Diagramme) verwenden, mit denen auch gearbeitet wird und die nicht nur der Illustration dienen
            • sparsam mit projizierten Texten umgehen. Bei einer PPP soll nicht der projizierte Text vorgelesen werden (–> Ausnahmen sind Zitate)
            • Fachbegriffe, die die Mitschüler nicht kennen, müssen erklärt werden

            Schluss

            • der Kreis sollte sich schließen, ein Bezug zum Einstieg sollte hergestellt werden

            Vortrag

            Vorbereitung

            • den Vortrag zu Hause üben und die Zeit stoppen
            • Notizzettel im DIN-A6 oder DIN-A7- Format oder Karteikärtchen mit den wichtigsten Stichpunkten versehen
            • Einstieg: auswendig lernen, da am Anfang die Nervosität groß ist
            • wichtige Definitionen und / oder wichtige Passagen auswendig lernen

            Durchführung

            • die Präsentation erst beginnen, wenn alle Augen auf den Präsentierenden gerichtet sind
            • langsam sprechen und Pausen machen
            • Blickkontakt halten
            • Körpersprache einsetzen
            • es sollten keine umgangssprachlichen Wörter oder Redewendungen gebraucht werden

            Kolloquium

            Im Kolloquium soll gezeigt werden, dass man die Inhalte der Präsentation selbstständig erarbeitet und durchdrungen hat. Es geht darum, nicht nur den Inhalt der Präsentation zu erklären, sondern auch das Thema kritisch zu reflektieren.  Fragen zur Arbeitsweise, zu Recherche und Quellen können auch Teil des Kolloquiums sein. 

            Beispiele für Fragen zum Grundverständnis des Themas: 

            • Was ist das zentrale Problem/Phänomen, das du in deiner Präsentation behandelt hast?
            • Kannst du die Hauptthesen und deren Bedeutung in eigenen Worten zusammenfassen?
            • Welche Aspekte des Themas hast du als besonders relevant oder kontrovers empfunden?
            • Welche wissenschaftlichen Theorien oder Modelle hast du herangezogen, und wie erklären sie das behandelte Thema?
            • Welche konkreten Beispiele oder Fallstudien hast du verwendet und warum hast du gerade diese gewählt?
            • Wie haben sich deine Erkenntnisse im Verlauf deiner Recherche verändert?

            Beispiele für Fragen zum Vorgehen:

            • Wie hast du die Struktur deiner Präsentation entwickelt? Was war dir dabei besonders wichtig?
            • Welche Herausforderungen hast du bei der Erstellung der Präsentation und der Recherche erlebt?
            • Wie bist du mit eventuellen Schwierigkeiten in der Quellenlage oder bei der Recherche umgegangen?
            • Hast du eine bestimmte Methode verwendet, um die Qualität deiner Quellen zu bewerten?
            • Welche Quellen hast du hauptsächlich verwendet und warum hast du sie ausgewählt?
            • Wie hast du die Glaubwürdigkeit deiner Quellen überprüft?
            • Wie hast du mit Quellen umgegangen, die unzuverlässig oder widersprüchlich waren?