Hört Krieg je auf? Selbst wenn man selbst gar nicht beteiligt war?
Das Drama „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert, das zwei 9. Klassen im Rahmen des Deutsch- und Geschichtsunterrichts besuchten, gab eindeutige Antworten. Beckmann, der als junger Mann Soldat im 2. Weltkrieg wurde, und Beckmann, sein Enkel, der nach Antworten sucht, verschmelzen zu einer Person, die verwirrt, traurig, schuldig und zutiefst menschlich ist. Beckmann sucht nach Normalität, will nach dem Erlebnis des Grauens irgendwie überleben, stößt aber überall auf Unverständnis, Verdrängung und Ablehnung. Beckmann bekommt kein neues Zuhause, er bleibt draußen vor der Tür. Und wir Zuschauer? Wir sind befremdet von Beckmann, wir haben Mitgefühl mit Beckmann, und wir verstehen am Schluss:
Wegschauen, wenn Unrecht geschieht, ist keine Lösung.
(Dorothee Erxleben)
