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Faust – Das Online-Drama

Wie Doktor Faust hatte auch diese Darstellung zwei Seelen – während der Inhalt der Originalfassung aus dem Jahr 1808 entsprach, war die szenische Umsetzung eher modern gehalten. Statt Auerbachs Keller suchten Faust und Mephisto einen Club auf, der Erdgeist war im Stile von Matrix aus Einsen und Nullen gestaltet. Die neuzeitliche Darstellung verhalf uns zu noch vertiefteren Einblicken in das abiturrelevante Stück.

Nachdem jeder die Inszenierung noch einmal Revue passieren lassen konnte, hatten wir zwei Tage später sogar noch die Möglichkeit, in einem privaten Zoom-Meeting die Regisseurin und zwei Schauspieler*innen mit Fragen zu löchern. Sina Baajour sowie „Gott“ (Markus Hummel) und „Gretchen“ (Leonie Hassfeld) ermöglichten uns ein besseres Verständnis für die Vorgänge in einem Theater und die vielen Überlegungen, die hinter einem solchen Stück stehen. Wir erfuhren nicht nur, wie die Filmtechnik und Beamershow zu Mephistos „Party“ beigetragen hat, sondern auch, dass Goethes Reime (die so manchen Schüler ratlos zurücklassen) für die Schauspieler einen Segen darstellen, weil sie einfacher auswendig gelernt werden können als einsilbige Dialoge in einigen modernen Stücken.

Trotz fehlenden Applauses direkt nach der Vorstellung gebührt allen Schauspielern ein großes Lob für ihre Darstellung, die einigen Schüler*innen gar ihre Abneigung gegenüber Faust genommen hat. Zum Schluss geht noch ein großer Dank an den Schulverein, der die Kosten für diese virtuelle Vorstellung übernommen hat, sowie an unsere Deutschlehrer*innen, besonders Frau Vollmer, für die Organisation. Dies ist wieder mal ein Beispiel dafür, dass sich mit kreativen Lösungen auch die Pandemiesituation meistern lässt.

Mieke Nissen und Sina Weber, KS2, Deutsch-LK (Hld)

Weitere Informationen und Stücke der Jungen Ulmer Bühne findet ihr hier: https://jub-ulm.de/

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